Unter dem Namen ExxonMobil Low Carbon Solutions wird sich zunächst auf die Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (Carbon Capture and Storage, CCS) fokussiert. Dies ist eine der wichtigsten Technologien, um die Netto-Emissionen auf Null zu reduzieren und die im Pariser Abkommen festgelegten Klimaziele zu erreichen.

ExxonMobil Low Carbon Solutions entwickelt Pläne für mehr als 20 neue CCS-Projekte auf der ganzen Welt, die Emissionen im großen Maßstab reduzieren sollen. ExxonMobil plant, bis 2025 drei Milliarden USD in Lösungen zur Senkung von Emissionen zu investieren.

Bei CCS wird CO2, das ansonsten durch industrielle Tätigkeiten in die Atmosphäre freigesetzt würde, in tief liegende geologische Schichten injiziert, um es dort sicher und dauerhaft aufzubewahren. Der Weltklimarat der Vereinten Nationen und die internationale Energieagentur sind sich einig, dass CCS eine der wichtigsten kohlenstoffarmen Technologien zur Senkung des Kohlenstoffausstoßes ist, um möglichst kosteneffizient die gesellschaftlichen Klimaziele zu erreichen. CCS ist außerdem eine der wenigen Technologien, die eine Dekarbonisierung von Sektoren wie zum Beispiel Raffinierung, Chemikalien-, Zement- und Stahlherstellung ermöglichen könnte.

ExxonMobil setzt CCS-Technologien seit mehr als 30 Jahren ein und hat als erstes Unternehmen über 120 Millionen Tonnen CO2 abgeschieden. Das entspricht den Emissionen von mehr als 25 Millionen Autos im Laufe eines Jahres. Das Unternehmen hat einen Eigenkapitalanteil an etwa einem Fünftel der weltweiten Kapazitäten zur CO2 -Abscheidung und zeichnet für etwa 40 Prozent der bereits erfolgten Abscheidung von anthropogenem CO2verantwortlich.

ExxonMobil Low Carbon Solutions wird auch auf die große Erfahrung von ExxonMobil bei der Herstellung von Wasserstoff zurückgreifen, die in Verbindung mit CCS wahrscheinlich eine entscheidende Rolle in kohlenstoffarmen Energiesystemen spielen wird. Das Portfolio an kohlenstoffarmen Lösungen von ExxonMobil wird um weitere technologische Schwerpunkte erweitert, sobald diese die Marktreife erreichen.

„Indem wir demonstrativ die Führungsrolle bei Technologien zur Abscheidung von Kohlenstoff und Reduzierung der Emissionen übernehmen, zeigen wir von ExxonMobil unsere Entschlossenheit, die Nachfrage nach kostengünstiger Energie zu erfüllen, die Emissionen zu reduzieren und die Risiken des Klimawandels zu bewältigen“, so Darren Woods, Vorstandsvorsitzender und CEO. „Wir konzentrieren uns auf Projekte in Eigenregie und kommerzielle Partnerschaften, die sich nachweislich positiv auf unsere eigenen Emissionen und die Emissionen durch Industrie, Stromerzeugung und gewerblichen Transport auswirken. Diese Sektoren machen zusammen 80 Prozent der globalen CO2 -Emissionen aus. Wir haben das Know-how, um Technologien auf den Markt zu bringen und einen wirklichen Unterschied auszumachen.“

Das Unternehmen wird den Aufbau von Partnerschaften und Kooperationen für eine breite Palette von Technologien anstreben und die Vermarktung der Gutschriften für durch die Abscheidungsprojekte eingesparte Emissionen übernehmen.

Unter anderem werden derzeit folgende neue CCS-Projekte und CCS-Partnerschaften evaluiert:

  • Niederlande – ExxonMobil hat eine Entwicklungskooperation zur stärkeren Beteiligung am Projekt „Porthos“ (Port of Rotterdam CO2 Transportation Hub and Offshore Storage) zur Abscheidung und Speicherung von CO2 vereinbart. Das Projekt Porthos zielt darauf ab, CO2-Emissionen aus industriellen Quellen abzuscheiden und über eine Pipeline zu bereits ausgebeuteten Offshore-Gasfeldern in der Nordsee zu transportieren. Porthos und die potenziellen Kunden des Projekts haben hierfür die Unterstützung durch europäische und nationale Mittel beantragt. ExxonMobil nimmt auch an der Studie „H-Vision“ teil, bei der in Rotterdam in großem Maßstab kohlenstoffarmer Wasserstoff produziert wird.
  • Belgien – ExxonMobil ist einer von mehreren Beteiligten bei einem CCS-Projekt im Hafen von Antwerpen, Europas größtem integrierten Umschlagplatz für Energie und Chemikalien. Das Projekt, bei dem CO2-Emissionen aus industriellen Quellen abgeschieden werden, um sie später einzulagern, hat vor Kurzem Hilfsgelder von der Europäischen Union beantragt.
  • Schottland – Durch die Beteiligung am SEGAL-System im Nordosten Schottlands trägt ExxonMobil zu einer möglichen Unterstützung des Projekts „Acorn“ bei, welches die Abscheidung von CO2 aus der Gasverarbeitungsanlage St. Fergus vorsieht, um es anschließend in unterseeische Gaslagerstätten zu befördern und dort einzulagern.
  • Katar – ExxonMobil ist Partner bei mehreren bestehenden Joint Ventures mit Qatar Petroleum, die bei Ras Laffan ein CCS-Projekt mit einer jährlichen Kapazität von 2,1 Millionen Tonnen betreiben. ExxonMobil prüft derzeit Möglichkeiten, die Kapazitäten zur Abscheidung in dieser Region zu erweitern.
  • US-Golfküste – ExxonMobil prüft mehrere CCS-Projekte entlang der US-amerikanischen Golfküste, bei denen potenziell Millionen Tonnen CO2 aus industriellen Quellen abgeschieden und in Gesteinsschichten an Land oder unter dem Meer eingelagert werden können. Das Konzept für diese Projekte beinhaltet einen CCS-Umschlagplatz im Südosten von Texas.
  • Wyoming (USA) – ExxonMobil hat die Genehmigung einer Erweiterung der CCS-Anlagen in La Barge vorangetrieben, die jährlich die Abscheidung einer weiteren Million Tonnen CO2 ermöglichen würde. In den bereits vorhandenen Einrichtungen werden derzeit ca. 7 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr abgeschieden, mehr als in irgendeiner anderen industriellen Anlage auf der Welt.
  • Singapur – ExxonMobil plant einen Umschlagplatz für Abscheidung, Transport und eine dauerhafte Einlagerung von CO2 aus industriellen Tätigkeiten in der Region Asien-Pazifik. Das Konzept des Projektes beruht auf einem Plan, die CO2-Emissionen von Produktionsstätten in Singapur abzuscheiden und dort in der Region einzulagern.

Die neuen Projekte ergänzen die derzeitigen Kapazitäten zur Kohlenstoffabscheidung von ExxonMobil in den USA, Australien und Katar, die sich auf rund 9 Millionen Tonnen pro Jahr belaufen. Das entspricht einer jährlichen Anpflanzung von 150 Millionen Bäumen.

ExxonMobil arbeitet gemeinsam mit verschiedenen Partnern aus Industrie, Wissenschaft und staatlichem Sektor daran, die technischen Möglichkeiten zur Kohlenstoffabscheidung zu erweitern, die Kosten zu senken und die Skalierbarkeit zu verbessern. Unter anderem arbeitet das Unternehmen mit FuelCell Energy an der Weiterentwicklung von Carbonat-Brennstoffzellen zur effizienten Abscheidung von CO2 aus Industrieanlagen und unterstützt das Gemeinschaftsprojekt Global Thermostat zur direkten Abscheidung von CO2 aus der Luft.

Die kommerzielle Attraktivität von CCS kann durch staatliche Maßnahmen in Zukunft weiter steigen, zum Beispiel durch die von ExxonMobil unterstützte United States tax credit 45Q und andere diesbezügliche Regelungen in der Europäischen Union, in Kanada und in Singapur.

Seit 2000 hat ExxonMobil über 10 Milliarden USD investiert, um emissionsarme Energielösungen mit höherer Effizienz zu entwickeln und in die Betriebsabläufe zu integrieren. Das Unternehmen arbeitet gemeinsam mit etwa 80 Universitäten in Europa, Asien und den USA an der Entwicklung von Energietechnologien der nächsten Generation.

Hinweis
Die Aussagen über zukünftige Ereignisse, Investitionsmöglichkeiten und -bedingungen in dieser Veröffentlichung sind zukunftsgerichtete Aussagen. Die tatsächlichen zukünftigen Ergebnisse, unter anderem die Projektpläne und -zeiten, die zukünftigen Reduzierungen der Emissionen und der Emissionsintensität, die Ergebnisse der Kohlenstoffabscheidung und die Wirksamkeit der Aktivitäten im laufenden Betrieb und der Entwicklung und Nutzung von Technologien hängen von der Möglichkeit zur zeitnahen und erfolgreichen Umsetzung der betrieblichen Ziele; den nationalen, regionalen und lokalen Richtlinien; Änderungen der Gesetze und Vorschriften, einschließlich der Gesetze und Verordnungen zu Treibhausgasemissionen und CO2-Kosten; Handelsmustern und der Projektierung bzw. Durchsetzung von lokalen, nationalen und regionalen Vollmachten; unvorhergesehenen technischen oder betrieblichen Schwierigkeiten; den Ergebnissen von Forschungsanstrengungen und der Entwicklung zukünftiger Technologien, einschließlich der Fähigkeit zur wettbewerbsfähigen und kommerziellen Skalierung von Projekten und Technologien; Änderungen von Angebot, Nachfrage und anderen Marktfaktoren, die sich auf die zukünftigen Preise von Öl, Gas und petrochemischen Produkten auswirken; Änderungen des übergreifenden Mischverhältnisses verwendeter Energieformen für verschiedene Aktivitäten und Regionen; dem Verhalten von Wettbewerbern; Veränderungen des regionalen und globalen Wirtschaftswachstums und Verbraucherverhaltens; dem Tempo der regionalen und globalen Erholung von der COVID-19-Pandemie und den Maßnahmen, die Regierungen und Verbraucher aufgrund der Pandemie treffen; Änderungen beim Bevölkerungswachstum, der wirtschaftlichen Entwicklung oder den Migrationsmustern sowie anderen in dieser Veröffentlichung und in Punkt 1A genannten Punkten ab. „Risikofaktoren” in Formular 10-K des Geschäftsberichts 2019 von ExxonMobil und in Formular 10-Q der nachfolgenden Quartalsberichte sowie unter der Überschrift „Factors Affecting Future Results“ („Faktoren, die Einfluss auf die zukünftigen Ergebnisse haben”) auf der Investorenseite der Website von ExxonMobil unter www.exxonmobil.com.
Quellen:
  • Global CCS Institute. Im April 2020 aktualisierte Daten zur bisherigen Gesamtmenge der Abscheidung von anthropogenem CO2. Bei anthropogenem CO2 handelt es sich, soweit es diese Berechnungen betrifft, um CO2, das ohne Kohlenstoffabscheidung und -speicherung in die Atmosphäre gelangt wäre, einschließlich, aber nicht beschränkt auf bei der Erschließung von Gasfeldern, während der Produktion und während der Verbrennung freigesetztes CO2. Natürliches, ausschließlich zur tertiären Ölgewinnung produziertes CO2 wird nicht in die Berechnungen einbezogen.

Tags

  • icon/text-size
You May Also Like

Mehr erfahren

Was ist CCS?
Entwicklung umweltverträglicher Lösungen