Nach Angaben der OECD werden rund 90 % der weltweit transportierten Güter per Schiff befördert, was emissionsarme Kraftstoffe in diesem Sektor unerlässlich macht. ExxonMobil erforscht zusammen mit drei anderen Unternehmen die Produktion und den Vertrieb von grünem Wasserstoff und grünem Ammoniak als emissionsarme Schiffskraftstoffe an unserem Terminal in Slagen, Norwegen.

Grieg Edge, North Ammonia, GreenH und ExxonMobil haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, um die Produktion und den Vertrieb von bis zu 20.000 Tonnen grünem Wasserstoff und den Vertrieb von bis zu 100.000 Tonnen grünem Ammoniak pro Jahr zu untersuchen. Damit soll das Terminal in Slagen zu einem Knotenpunkt für emissionsarme Schiffskraftstoffe werden. ExxonMobil wird in der Vereinbarung von Esso Norge, einem Mitglied der ExxonMobil-Gruppe, vertreten.

Was sind „grüner Wasserstoff“ und „grünes Ammoniak“?

Die Internationale Energieagentur sagt voraus, dass Wasserstoff bis 2050 10 % des weltweiten Energiebedarfs decken wird, und hält ihn für entscheidend, um die globalen Ziele für Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Grüner Wasserstoff wird durch Elektrolyse aus Wasser hergestellt – und zwar in einem Prozess, der mit einer erneuerbaren Energiequelle betrieben wird. In Norwegen wird fast der gesamte Strom, nämlich 98 %, aus erneuerbaren Quellen hergestellt. Davon satmmen 92 % aus Wasserkraft.

Wasserstoff stößt bei der Verbrennung kein CO2 aus, was grünen Wasserstoff zu einem attraktiven emissionsarmen Energieträger macht. Er ist vielseitig einsetzbar und birgt großes Potenzial, die Emissionen in stark emittierenden Sektoren wie Energie, Verkehr und Schwerindustrie zu reduzieren. Wasserstoff ist das am häufigsten vorkommende Element im bekannten Universum. Allerdings ist es auch das leichteste Element, das es gibt. Seine geringe volumetrische Energiedichte macht seine Lagerung und seinen Transport kompliziert und teuer.

Für einen einfachen und kostengrünstigen Transport von Wasserstoff kann grünes Ammoniak genutzt werden: nur für den Transportweg kann der Wasserstoff in grünes Ammoniak umgewandelt und später wieder in den Ausgangsstoff zurückversetzt werden. Grünes Ammoniak hat eine höhere Energiedichte als Wasserstoff, sodass eine größere Energiemenge auf weniger Raum und zu geringeren Kosten transportiert werden kann. Grünes Ammoniak wird hergestellt, indem erneuerbarer Strom genutzt wird, um Wasserstoff von Wasser zu trennen (Elektrolyse). Bei der Verwendung als Brennstoff enthält grünes Ammoniak keinen Kohlenstoff und erzeugt kein CO2.

Organisationen einschließlich der Internationale Agentur für erneuerbare Energien haben das Potenzial von grünem Ammoniak als emissionsärmeren Schiffskraftstoff unterstrichen. ExxonMobil prüft Möglichkeiten, Ammoniak für den Transport und die Speicherung von Wasserstoff über große Entfernungen zu nutzen.

Ein starkes Team an einem wichtigen Standort

Die Zusammenarbeit steht im Mittelpunkt des Engagements von ExxonMobil bei der Erforschung und Entwicklung emissionsarmer Energielösungen. Øyvind Rudberg, Leiter der Umstellung des Terminals Slagen, betont die Kompetenzen und Erfahrung, die die Partner in die Initiative einbringen. „Grieg Edge, GreenH und North Ammonia werden ihr Fachwissen in den Bereichen nachhaltiger Seetransport, Wasserstoffproduktion und Entwicklung von Wasserstoff- und Ammoniakprojekten einbringen“, so Rudberg.

GreenH konzentriert sich auf die Schaffung einer grünen Infrastruktur für Wasserstoff, während Grieg Edge neue, auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Geschäftsmöglichkeiten im maritimen Sektor ermittelt und vorantreibt. North Ammonia entwickelt und investiert in die Produktion von grünem Ammoniak für maritime Kunden.

Die ExxonMobil-Anlage in Slagen liegt am Oslofjord, der jährlich von mehr als 10.000 Schiffen durchfahren wird. Dies macht ihn zu einem äußerst geeigneten Standort für einen Vertriebsknotenpunkt. „Es ist von großem Wert, grünen Wasserstoff in der Nähe des Verbrauchsortes zu produzieren, denn der Transport von Wasserstoff vom Produktionsort zum Verbrauchsort ist teuer“, sagt Morten S. Watle, CEO von GreenH. „Hier in Slagen können wir auf den Transport verzichten, weil die Schiffe direkt an der Anlage beladen werden können.“

Auch Vidar Lundberg, Leiter Geschäftsentwicklung der Grieg Maritime Group, betonte, dass das Terminal in Slagen ein geeigneter Standort sei. „Grieg Edge ist bestrebt, maritime Standorte zu erschließen, an denen die Infrastruktur die Erzeugung und Verteilung grüner Energie erleichtert“, sagt Vidar. „Slagen ist dafür ein einzigartiger Standort – nahe am Markt und mit Partnern, die ergänzendes Fachwissen einbringen.“

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