Kunststoffe sind wertvolle Materialien, die eine wichtige Rolle dabei spielen, akute Herausforderungen und Bedürfnisse unserer Gesellschaft zu erfüllen. Beispielsweise werden sie zur Herstellung wichtiger Komponenten in lebensrettenden Medizinprodukten verwendet. Sie erleichtern die sichere Auslieferung und Konservierung von Lebensmitteln und verringern das Gewicht von Autos, wodurch die Kraftstoffeffizienz verbessert wird. Auch ermöglichen sie emissionsärmere Technologien wie Elektrofahrzeuge, Solarmodule und Rotorblätter für Windkraftanlagen.  

 Kunststoffe sind über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg wertvoll. Trotzdem wird heutzutage viel zu viel Kunststoff weder recycelt noch wiederverwendet.  Schätzungen zufolge wurden im Jahr 2020 in Europa nur etwa 35 % des gebrauchten Kunststoffs recycelt. Die Steigerung der Recyclingquoten in unseren Gemeinden und die Unterstützung von Technologien, durch die eine breitere Palette von Kunststoffen recycelt werden kann, sind von entscheidender Bedeutung, um die Kreislaufwirtschaft voranzubringen.  

Beim herkömmlichen mechanischen Recycling wird der gebrauchte Kunststoff zerkleinert, um neue Produkte herzustellen. Die Ausweitung des mechanischen Recyclings, wo immer dies praktikabel ist, ist wichtig. Allerdings stellt sie keine umfassende Lösung dar. Denn bei diesem Verfahren nehmen die Qualität und die Nutzungsdauer des Kunstoffs mit jedem Mal ab. Folglich können die Kunststoffe nur noch in begrenztem Maß recycelt werden. Außerdem ist es schwieriger Produkte aus verschiedenen Kunstoffarten und mit Lebensmittelabfällen oder Haftetiketten verunreinigte Produkte mechanisch zu recyclen.   

Im Gegensatz dazu geht es beim fortschrittlichen Recycling darum, den Kunststoff in seine molekularen Bausteine zu zerlegen und ihn in Rohstoffe umzuwandeln.  Diese Rohstoffe können dann zur Herstellung von reinen, für die Kreislaufwirtschaft zertifizierten Kunststoffen und anderen wertvollen Produkten verwendet werden. Das chemische Verfahren hilft dabei, Verunreinigungen zu entfernen und kann gemischte, mehrlagige Kunststoffe verarbeiten. Darüber hinaus gibt es keine offensichtlichen technischen Einschränkungen dafür, wie oft ein Kunststoffprodukt den fortschrittlichen Recyclingprozess durchlaufen kann.  

 Mechanisches Recycling ist zwar eine effiziente Methode für die Handhabung bestimmter Materialien, jedoch kann es durch fortschrittliches Recycling ergänzt werden, da es eine breitere Palette von Kunststoffen – von Motorölflaschen über Chipstüten bis hin zu Luftpolsterfolie – verwerten kann. Diese Kunststoffe können dann wieder in Rohstoffe umgewandelt und in einer Reihe von Produkten für unser modernes Leben eingesetzt werden. Dazu zählen leistungsstarke Verpackungen für Lebensmittel, Gewächshausfolien, medizinische Spritzen und Babywindeln. 

 Zusammenarbeit  

 Gemeinsam können mechanisches und fortschrittliches Recycling größere Mengen und eine breitere Palette an Kunststoffabfällen recyceln. Der Europäische Rat hat die EU-Mitgliedsstaaten dazu aufgerufen, „Pilotprojekte und das Upscaling neuer innovativer Technologien, wie z. B. fortschrittliches mechanisches oder chemisches Recycling von Kunststoffen, zu unterstützen und gleichzeitig sicherzustellen, dass diese die Umweltauswirkungen im Hinblick auf den Lebenszyklus insgesamt reduzieren.“  

Durch eine Kombination aus fortschrittlichem und mechanischem Recycling kann die Gesellschaft recycelten Kunststoff vielseitiger einsetzen, wertvoller machen und eine Kreislaufwirtschaft ermöglichen.  

 

 

 

 

 

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