Bedeutsame technologische Durchbrüche ereignen sich häufig in Bereichen, an die wir im täglichen Leben zumeist keinen Gedanken verschwenden.

Nehmen wir zum Beispiel Erdgas. Prognosen zufolge soll die Nutzung von Erdgas in den nächsten Jahrzehnten stärken zunehmen als bei irgendeiner anderen Energiequelle. Flüssigerdgas (LNG) stellt dabei einen großen Anteil am Distributionsmix dar. Dabei ist die Art und Weise der Herstellung und des Transports reif für eine grundlegende Umstellung. Daher beschreiten ExxonMobil und eine Reihe seiner Maschinenzulieferer neue Wege, wenn es darum geht, die Verfahren kostengünstiger und umweltfreundlicher zu machen.

Stellen Sie sich Flüssiggasanlagen als richtig große, richtig kalte Kühlschränke vor. Ihr Kühlschrank zu Hause hat einen Kompressor, der von einem Elektromotor angetrieben wird. In Flüssiggasanlagen sind diese Kompressoren so groß, dass Gasturbinen sie antreiben müssen. Sie kühlen Erdgas unter Druck auf etwa -160 °C herunter, damit es sich verflüssigt. Dadurch ist es kompakter und kann unter geringerem Druck gelagert und transportiert werden.

Früher nutzten die größten Flüssiggasanlagen dieselben Gasturbinen, wie sie auch in großen Kraftwerken zum Einsatz kommen, doch es bedurfte kostspieliger Modifikationen, damit sie die Kompressoren antreiben konnten. Zudem sorgte die Vielfalt an Kraftstoffen, die in Flüssiggasanlagen produziert wurden, für problematische Emissionsmengen.

Bau und Betrieb einer Flüssiggasanlage erfordern umfangreiche Investitionen und viel Energie. Diese Umstände haben ExxonMobil veranlasst, in Zusammenarbeit mit einigen der weltweit besten Turbinenhersteller, darunter GE, Mitsubishi und Siemens, Gasturbinen zu entwickeln, die besser geeignet sind, LNG mit branchenführend niedrigen Emissionswerten zu produzieren.

Das Ergebnis sind für LNG einsatzbereite Turbinen, die weniger Investitionen erfordern und zugleich energieeffizienter und umweltfreundlicher sind. In der Gesamtschau bedeuten diese Kosteneinsparungen und Umweltschutzeffekte, dass ExxonMobil trotz der aktuell niedrigen Gaspreise mehr Zeit und Mühe auf neue Investitionen und Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung richten kann.

Das Ziel besteht darin, dass die Emissionen von Anlagen, in denen die neue Technologie eingesetzt wird, weniger als 10 Teile pro Million (ppm) an NOx enthalten. Bei einstelligen ppm-Werten übertreffen die Turbinen die Grenzwerte, wie sie häufig von der US-Umweltschutzbehörde festgelegt werden. Darüber hinaus können Anlagen mit den neuen Turbinen kleiner, sauberer und kostengünstiger sein als die zurzeit bestehenden Anlagen.

Letztlich bedeutet das: Das Erdgas, das in so vielen Lebensbereichen als Energiequelle dient, kann nachhaltiger transportiert und gelagert werden. Und die großen Kühlschränke müssen auch nicht mehr ganz so groß sein wie bisher.

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