Ein Umfeld zu schaffen, in dem Frauen großartige Karrieren realisieren können, ist ein wichtiger Teil der Kultur von ExxonMobil in Bezug auf Inklusion und Diversität., Das spiegelt sich auch in unserem Global Diversity Framework entsprechend wider. Ein wichtiges Element ist dabei unser globales Mitarbeiternetzwerk, das als Women’s Interest Network (WIN) bekannt ist.

WIN EAME (Europa, Afrika, Naher Osten) wurde 2009 gegründet und hat sich seitdem von sechs auf 24 Kapitel erweitert. Das Netzwerk konzentriert sich darauf, die Chancen für Frauen innerhalb von ExxonMobil weiter zu erhöhen und das Arbeitsumfeld für Mitarbeiterinnen weiter zu verbessern. Das Netzwerk zielt darauf ab, eine unbewusste Voreingenommenheit anzugehen, die Anzahl der Frauen in leitenden Positionen bei ExxonMobil zu erhöhen, mögliche Hindernisse für den beruflichen Fortschritt zu überwinden und mit männlichen Fürsprechern zusammenzuarbeiten, um ein immer inklusiveres Arbeitsumfeld zu schaffen.

Energy Factor hat mit Annemie Vrelust, Upstream Financial Reporting Manager, Niederlandeund WIN EAME-Moderatorindarüber gesprochen, wie das Netzwerk positive Veränderungen in Bezug auf die Gleichstellung der Geschlechter vorantreibt.

Energy Factor: Was will WIN erreichen? 

Annemie Vrelust: ExxonMobil möchte, dass alle unsere Mitarbeiterinnen ihr berufliches und persönliches Wachstum in einem inklusiven Arbeitsumfeld maximieren. Wir wollen Frauen gewinnen und halten, damit sie ihr volles Potenzial entfalten können und auf allen Ebenen im Unternehmen vertreten sind. Das ist unsere globale Mission. Darüber hinaus haben wir jedes Jahr spezielle Schwerpunktbereiche. Für 2021 sind das: Fürsprache und Engagement von Männern, MINT-Bildung (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) und Talentbindung sowie die Themen Fürsorge und Widerstandsfähigkeit in der aktuellen COVID-19-Situation.

EF: Was hat Sie an der Rolle der WIN-Moderatorin begeistert?

AV: Ich hatte an WIN-Veranstaltungen teilgenommen, war definitiv an Inklusion und Diversität interessiert und fühlte mich von dem in mich gesetzten Vertrauen geehrt. Ich wurde eingeladen, die Rolle zu übernehmen, und ich habe sie angenommen – und ich habe das nie bereut. Es ist etwas, das ich zusätzlich zu meiner regulären Vollzeittätigkeit übernehme, also ist es ziemlich anspruchsvoll, aber es ist eine wirklich lohnende Aufgabe, und ich nehme mir sehr gerne dafür Zeit. Ich glaube, dass WIN tatsächlich einen Unterschied bewirken kann, wenn es darum geht, Mitarbeiterinnen zu motivieren und zu inspirieren.

EF: Was sind die Hauptvorteile daran, ein WIN-Mitglied zu sein? 

AV:  Die starke Unterstützung anderer Frauen zu spüren, einander zu helfen und zu inspirieren, unterschiedliche Perspektiven zu sammeln und von anderen zu lernen, wie sie ähnliche Herausforderungen bewältigen können. Ich glaube, diese Elemente bringen Frauen voran. Das Networking, das Mentoring durch unsere leitenden männlichen und weiblichen Vorbilder und die Erweiterung des eigenen Netzwerks über Länder und Kulturen hinweg – auch das sind großartige Möglichkeiten, aus denen wir alle lernen.

EF: Können Sie uns etwas über die WIN Mentorship-Initiative erzählen?

AV: Jedes WIN-Kapitel hat eine Gruppe, die für das Mentoring verantwortlich ist, und jede Mitarbeiterin kann sich als Mentorin – als erfahrene Person die Ihr Wissen weitergibt – oder Mentee anmelden. Wir sind nun bestrebt, Mentoring in verschiedenen Ländern einzuführen. Es kann sehr bereichernd sein, sich mit jemandem außerhalb seines eigenen Landes zu verbinden.

Nicht nur die Mentees lernen dazu, sondern auch die Mentorinnen. Sie erhalten implizites Feedback zu ihrem Führungsstil und ihren Kommunikationsfähigkeiten und üben ihre Fähigkeiten zuzuhören. Vor allem, wenn Sie in eine höhere Position wechseln, ist dies eine Möglichkeit, mit der Basis und dem, was im Unternehmen passiert, in Kontakt zu bleiben. Wir erhalten Feedback von unseren erfahreneren Mentorinnen, dass sie dadurch viel positive Energie erhalten.

EF: Wie würden Sie ExxonMobil als Arbeitsplatz für Frauen beschreiben?

AV: Ab dem ersten Tag ist klar, dass ExxonMobil ein professionelles Umfeld ist, in dem wir uns auf Fähigkeiten konzentrieren, nicht auf Geschlecht, Nationalität oder etwas anderes. Diskriminierung wird nicht akzeptiert und ein starker Schwerpunkt liegt auf Inklusion und Diversität. Dazu gehört auch eine Führungskultur, die den Schwerpunkt auf die Schaffung eines Umfelds voller Vertrauen und Inklusion legt. Jedes WIN-Kapitel hat einen lokalen Sponsor und im EAME-Raum haben wir zehn regionale Führungskräfte als Sponsoren, die unsere Initiativen genau verfolgen und wo immer möglich Unterstützung anbieten.

Aber natürlich ist es noch nicht perfekt. Es gibt noch einige Aufgaben zu erledigen. Wir sehen, dass wir grundsätzlich in der Lage sind, die besten verfügbaren jungen weiblichen Talente zu rekrutieren. Schauen wir uns aber die Führungspositionen an, so stellen wir fest, dass  es weniger Frauen gibt.  Somit stellt sich die Frage: Welchen Hindernissen können Frauen im Verlauf ihrer Karriere begegnen und was können wir tun, um sie zu beseitigen?

EF: Was sind Ihrer Meinung nach weiterhin Hindernisse für Karrierefortschritte von Frauen bei ExxonMobil? 

AV: Ein Aspekt ist unbewusste Voreingenommenheit. In der Vergangenheit haben Personalentscheider möglicherweise falsche Annahmen über Frauen getroffen: „Sie ist gerade Mutter geworden, so dass sie dieser Rolle mit hoher Arbeitsbelastung nicht gewachsen ist.“ Oder „Sie hat kleine Kinder, sie wäre nicht bereit zu reisen“.. Das Unternehmen bietet jedoch kontinuierliche Unterstützung, um sich auf unbewusste Voreingenommenheit zu konzentrieren. Unser globales Leistungsbewertungsprogramm bietet Schulungen, um Menschen dabei zu helfen, Voreingenommenheit zu erkennen und zu beseitigen.

Ein weiterer Aspekt sind Vorbilder. In der Vergangenheit gab es nicht so viele Frauen in leitenden Positionen im Unternehmen. Es ist schwierig, sich selbst in einer Rolle vorzustellen, wenn man andere, die einem selbst ähnlich sind, nicht in ähnlichen Positionen sehen kann. Jetzt gibt es mehr Frauen in leitenden Funktionen. Wir versuchensie sehr sichtbar zu machen und Veranstaltungen mit ihnen zu organisieren. So stellen wir beispielsweise sicher, dass unsere weiblichen Führungskräfte bei jedem Besuch einige Zeit in einem anderen Büro oder einer anderen Einrichtung von ExxonMobil mit dem WIN-Kapitel vor Ort zu verbringen.

EF: Welche Arten von Veranstaltungen organisiert WIN?

AV: Wir organisieren vierteljährlich Webinare für den gesamten EAME-Raum. Damit haben wir während der Pandemie begonnen. Mit am besten hat mir eine Sitzung gefallen, in der wir darüber gesprochen haben, wie wichtig es ist, sich damit wohl zu fühlen, dass man vielleicht „die erste Frau“ ist, die etwas Bestimmtes macht. Dass man dafür Sorge tragen sollte, nicht „die letzte Frau“ für die jeweilige Rolle zu sein, sondern anderen die Türen zu öffnen. Wir führen darüber hinaus Inspirationsveranstaltungen zu Themen wie Belastbarkeit, psychische Gesundheit und Stressmanagement durch. Auch diese Veranstaltungen bringen viel Positivität mit sich.

Einige Sitzungen werden in einzelnen Kapiteln abgehalten. Ein Beispiel: WIN Budapest führt Workshops durch, um Frauen zu ermutigen, über ihre Leistungen zu sprechen und sich selbst nicht zu unterschätzen.

EF: Wie arbeitet WIN mit männlichen Kollegen und warum ist diese Arbeit wichtig?

AV: Wir haben männliche Fürsprecher und Sponsoren. Dieses Jahr haben wir als Teil von WIN ein Unternetzwerk für männliche Fürsprecher aufgebaut, um Männer zu echten Verbündeten zu machen. Die Aufgabe des Netzwerks besteht darin, Männer mit dem Wissen und den Techniken auszustatten, um selbstbewusste und aktive Verbündete für Frauen und andere Minderheitengruppen am Arbeitsplatz werden zu können.

Wir denken, dass es für jeden wichtig ist, die Gleichstellung der Geschlechter zu verstehen –zu verstehen, dass die zunehmende Anzahl von Frauen nicht mit einem Verdrängen von Männern gleichzusetzen ist. Es ist für uns wichtig, dass sich auch unsere männlichen Kollegen für Veränderungen einsetzen, da sie im Unternehmen nach wie vor in der Mehrheit sind. Sie müssen mit unserer Mission und unserem Handlungsbedarf vertraut sein und die Hindernisse und Hürden verstehen, denen wir gegenüberstehen.

Ich denke, das Wichtigste ist, dass jeder von einem inklusiveren Arbeitsplatz profitiert. Wir alle wissen, dass man aus einer diversen Gruppe mehr Perspektiven gewinnt, dass diverse Teams bessere Leistungen erbringen und bessere Geschäftsergebnisse erzielen. Es macht einfach mehr Spaß, verschiedene „Typen“ von Menschen in einer Gruppe zu haben!

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