Ray McDonald ist Chemieingenieur bei der ExxonMobil Research and Engineering Company. Er ist zuständig für die Entwicklung von Schmiermitteln und Fetten für die nächste Generation von Elektrofahrzeugen (electric vehicles, EVs). Er ist sowohl Wissenschaftler als auch Futurist und arbeitet gemeinsam mit einem Team daran, Lösungen für ganz besondere Herausforderungen zu finden. Wenn diese Herausforderungen gemeistert werden, wird es den Fahrern der Zukunft ermöglicht weiterzukommen. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Energy Factor: Elektrofahrzeuge und Hybridelektrofahrzeuge erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Wenn Sie 20 Jahre in die Zukunft sehen, als welchen Teil dieses Marktes sehen Sie ExxonMobil dann?

Ray McDonald: Die Anzahl an Elektrofahrzeugen und Hybridelektrofahrzeugen steigt weltweit rasant an, und zwar von ungefähr 2 Millionen im Jahr 2016 auf mehr als 150 Millionen im Jahr 2040. Diese steigende Nachfrage bedeutet, dass die Hersteller eine komplett neue Art von Fluid-Technik benötigen, die nicht nur dieselben Vorteile bietet wie die für Verbrennungsmotoren konzipierten Schmiermittel, sondern zusätzlich auf die für Elektromotoren spezifischen Elemente ausgerichtet ist, damit diese bei fortschrittlicherer Technologie mit gesteigerter Effizienz und besserer Literleistung laufen. Unser Team bei ExxonMobil konzentriert sich darauf, unsere jahrzehntelange Erfahrung in der Formulierung und Entwicklung von Schmiermitteln auszuweiten, um uns diesen zukünftigen Herausforderungen in puncto Mobilität zu stellen.

EF: Können Sie beschreiben, wie diese EV-Systeme in der näheren Zukunft aussehen könnten?

RM: Fast jeden Tag schießen neue Hersteller von Elektrofahrzeugen aus dem Boden. Egal, ob es sich dabei um ein Start-up-Unternehmen oder ein alteingesessenes Unternehmen handelt, das, was die Technik in Zukunft vorantreiben wird, sind hauptsächlich leichtgewichtige Materialien, höhere Energiedichte und effizientere Bestandteile. Konkret sind damit neue Batterien gemeint, die mit neuen Motoren funktionieren, und neue Getriebe, damit die Fahrzeuge der nächsten Generation mit weniger Energie weitere Strecken zurücklegen.

EF: Wie wissen Sie, ob die Materialien, die Sie momentan herstellen, noch nicht entworfenen Bauteilen standhalten können?

RM: Unser eigentliches Thema ist die Entwicklung starker Hitze. Wir wissen, dass die Batterien, die Elektromotoren und die Getriebe darauf ausgelegt sind, mit weniger mehr zu erreichen, und das bedeutet höhere Temperaturen. Das wiederum erfordert die Entwicklung von neuen Produkten, die technischen Bedingungen entsprechen können, die es derzeit noch nicht gibt, oder die wir uns noch nicht einmal vorstellen können.

EF: Wie funktioniert das?

RM: Es ist dies das erste Mal in meiner Laufbahn, dass ich mich mit Erstausstattern (OEMs, Original Equipment Manufacturers) über Frühphasenentwicklung unterhalte und wir schaffen dabei fast eine neue technisches Kategorie. Das unterscheidet sich von allem, was ich bisher gemacht habe.

EF: Wie unterscheiden sich diese bahnbrechenden Ideen von dem, was ExxonMobil in der Vergangenheit gemacht hat?

RM: Wir sind immer auf der Suche nach neuen Partnern oder Herstellern, die in der Zukunft Fahrzeuge herstellen, die neue Technologie vorantreiben. Und wenn wir diesen Prozess fördern können, unterscheidet es sich im Grunde nicht davon, wie wir in den letzten 150 Jahren Schmiermittel produziert haben.

Tags

  • icon/text-size
You May Also Like

Mehr erfahren

8 grossartige möglichkeiten, intelligenter zu fahren und kraftstoff zu sparen
Den Kraftstoff der Zukunft aus unerwarteten Quellen erzeugen